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So | 24. März 2019 | 19 Uhr | Blinis-Espressolounge

Bild als Lyrik 

Vernissage-Vortrag von Klaus-Dieter Wirth zur Haiga-Ausstelltung von Ion Codrescu

Klaus-Dieter Wirth, Vorstandsmitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft und international tätiger Haiku-Autor stellt nicht nur diese japanische, kürzeste Gedichtform der Weltliteraur vor, sondern auch die bildliche Ausgestaltung ihrer ursprungsnahen Form des  Haiga in Sumi-e-Technik anhand von Beispielen des rumänischen Kunstprofessors Ion Codrescu.

Angesprochen werden die Herkunft des Haiku, seine Rezeption, insbesondere mit Bezug auf den entscheidenden Unterschied zum Lyrikverständnis in der westlichen Welt, sowie die formalen, inhaltlichen und wesenhaften Merkmale des Haiku.

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Über Person

Klaus-Dieter Wirth (Haiku-Dichter)

Klaus-Dieter Wirth ist Neuphilologe und veröffentlicht seit 1995 Haiku, Essays und weitere Beiträge zu diesem Genre. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Haiku Gesellschaft (DHG) und aktives Mitglied zahlreicher Haiku-Gesellschaften (DE, AT, NL/BE, FR, ES, GB, US) mit regelmäßiger Beteiligung von Texten für deren Publikationen. Ebenso ist er Mitherausgeber des deutsch-englischen online-Magazins Chrysanthemum. Wirths Haiku und zahlreiche andere Veröffentlichungen erschienen in fünf Sprachen. Auswahl: Zugvögel – Migratory Birds – Oiseaux migrateurs – Aves migratorias (2010), Im Sog der Stille – In the Wake of Silence – Dans le sillage du silence – En la estela del silencio (2013), Mitten ins Gesicht – Haiku aus dem Krieg 1914-1918 (2014), Der Duft des Tuschsteins. eine Haiga-Anthologie mit 73 Abbildungen des rumäni­schen Künstlers Ion Codrescu (2015).

Sa | 13. April 2019 | 20 Uhr | Lettrétage

Haiku Now!

Lesung und Gespräch von Kensuke Kashiwakura und Petra Klingl
moderiert von Toyomi Iwawaki Riebel

Es war vor mehr als 300 Jahren, als Haiku-Meister Basho sich von Tokio aus auf seine Wanderreise machte. Während er auf dem Weg war, schrieb er in sein Tagebuch Haiku Gedichte, die später unter dem Titel „Oku no Hosomichi [Auf schmalen Pfaden ins Hinterland]“ veröffentlicht wurden.


Heute sieht die Welt im Vergleich zur Zeit von Basho völlig anders aus und der Zeitgeist hat sich stark verändert. Was aber kann ein Haiku heute bedeuten? Denn das Haiku ist nun nicht mehr nur eine japanische Gedichtgattung, sondern es gehört mittlerweile zur Weltliteratur.


Wir freuen uns, den japanischen Haiku-Dichter Kensuke Kashiwakura und die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl begrüßen zu können, die ihre Haiku, zweisprachig Japanisch und Deutsch, präsentieren werden. Im Anschluss folgt eine moderierte Diskussion zum Faszinosum Haiku, den Unterschieden und Gemeinsamkeiten deutscher und japanischer Haiku der Gegenwart.

Eintritt: 5 Euro

Über Personen
Kensuke Kashiwakura (Haiku-Dichter)

Kensuke Kashiwakura ist 1980 in Tochigi geboren und gilt als Vertreter der Nachwuchsgeneration der Haiku-Szene in Japan. Seit 2014 ist er Mitglied im Taka-Haiku-Verein, einem der größten des Landes. Seine Ausbildung erhielt er bei den Haiku-Dichtern Maya Okuzaka sowie Keisyu Ogawa, die in der zeitgenössischen Haiku Szene eine prominente Rolle einnehmen. Neben seiner Arbeit als Redakteur im Ikubundo-Verlag beschreibt er seine alltäglichen Erlebnisse in Haiku-Form. Seine zeitnahen Momentaufnahmen vom modernen Leben in Japan werden hochgeschätzt. 2016 erhielt er den Taka-Nachwuchspreis. 2017 wurde sein Haiku-Zyklus Oyogouka [Lasst uns schwimmen] für den Kadokawa-Haiku-Preis nominiert.  Seit 2016 ist er auch Mitglied der japanischen Haiku-Dichter-Gesellschaft. 

Petra Klingl (Haiku-Dichterin)

Petra Klingl wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.

Dr. Toyomi Iwawaki-Riebel (Philosophin)

Dr. Toyomi Iwawaki-Riebel ist 1962 in der Mie Präfektur in Japan geboren. Sie ist Philosophin, Dichterin und Dozentin der Japanologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 1988 wohnt sie in Würzburg in Deutschland. Sie studierte Philosophie, Religionswissenschaft sowie Japanologie an der Universität Shinshû in Matsumoto und promovierte 2003 in Philosophie mit „Nietzsches Philosophie des Wanderers: Interkulturelles Verstehen mit der Interpretation des Leibes“ an der Universität Würzburg. Sie ist zugleich Mitglied im World-Haiku-Association (Sekai-Haiku-Kyôkai) sowie im Ginyû-Haiku-Verein, die einer der bekanntesten zeitgenössischen und transkulturellen Haiku-Dichter BanÕšya Natsuishi leitet. Sie veröffentlicht in deren Zeitschriften ihre japanisch-deutschen Haikus und Essays. Ihre freien und an die Tradition nicht festgebundenen Haiku-Motive und -Formen werden in der modernen globalisierten Welt geschätzt. Heute ist sie als aktive Haiku-Dichterin etabliert.

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