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Di | 05. Februar 2019 | 20.30 Uhr  | BKA-Theater

Berliner Haiku reloaded

Festkonzert 30 Jahre Konzertreihe „Unerhörte Musik“ und 25 Jahre Modern Art Ensemble

Makiko Nishikaze: Sextett 

Conrado del Rosario: pine whisper 

Marc Lingk: Mandelröschen

Jolyon Brettingham-Smith: Empty Skies I

Friedrich Goldmann: Haiku á 6 

Rainer Rubbert: „Suburban Chants“

und 6 neue Haiku-Komposition von -

Chikako Morishita

Tomoya Yokokawa

Mert Morali

Elisabeth Angot

Daniel Martinez Roura

Rabea-Carlotta Joachim

 

Zu unserer Einführungsveranstaltung des Festivals „Shapes of Haiku“ feiern wir das 30. Jubiläum der Konzertreihe „Unerhörte Musik“ sowie das 25. Jubiläum des Modern Art Ensembles. Bereits 1994 brachte das damals als modern art sextett bekannte Ensemble ein Programm mit dem Titel „Berliner Haiku“ im Rahmen der Konzertreihe „Unerhörte Musik“ im BKA-Theater auf die Bühne, bei dem über 30 verschiedene kompositorische Formen des Haiku Berliner Komponisten gegenübergestellt wurden. Das Programm zum Auftakt unseres Festivals enthält nicht nur Kompositionen, die damals uraufgeführt wurden, sondern auch sechs neu komponierte Haiku-Werke junger Berliner Komponisten. Damit präsentiert dieser Abend eine Reihe experimentell-kompositorischer Herangehensweisen an das Haiku aus verschiedenen Jahrzehnten des 20. und 21. Jahrhunderts.

Eintritt: 13 Euro, ermäßigt 9 Euro

Fr  | 21.  Juni 2019 | 20 Uhr  | Lettrétage

Ha-I-Ku

Musikalischer Haiku-Slam von Alex Nowitz und Tomomi Adachi 

Haiku wird stets in einem Augenblick verfasst, es besteht aus 17 melodisch klingenden Silben. Die Idee und die Wortwahl spielen bei der Haiku-Dichtung eine wesentliche Rolle und transformieren sich im Idealfall zu einem ausbalancierten Haiku aus 17 Lauteinheiten. Der Stimmkünstler und Komponist Alex Nowitz und der Improvisationsmusiker Tomomi Adachi gebrauchen Haiku als eine phonetische Substanz und entwickeln im Duett mithilfe von Live-Elektronik eine einzigartige Klangwelt. Ihr musikalischer Austausch reflektiert dabei die Urform des Haiku – das Kettengedicht Haikai, das immer von mehreren Haiku-Dichtern im Kollektiv verfasst wurde.

Eintritt: 10 Euro, ermäßht 8 Euro

Über Personen

Alex Nowitz ist Komponist von Vokal-, Kammer- und elektroakustischer Musik. Er schuf zahlreiche Kammermusikstücke, Orchesterminiaturen, zwei abendfüllende Opern, ein Installationskonzert sowie Musik für Tanz- und Sprechtheater, u.a. fürs Staatstheater Braunschweig (Traumnovelle, 2013), Theater Osnabrück (Die Bestmannoper, 2006), Schaubühne Berlin (A Summernight’s Dream, 2006; The Cut, The City, 2008) oder für die fabrik Potsdam (Screaming Popes, 2004). Im Zentrum seines Schaffens steht dabei immer die Stimme. Alex Nowitz gilt als hervorragender Gesangskünstler, Tenor und Countertenor sowie als virtuoser Pfeifer. Seit 2004 kreiert er eine Reihe von Soloformaten und setzt dafür eine am STEIM in Amsterdam entwickelte Live-Elektronik, das ‚Strophonion’, ein. Er trat auf international renommierten Festivals auf, wie z.B. Warschauer Herbst, International Society for Contemporary Music in Göteborg, Novembermusik Den Bosch oder wie zuletzt beim Eröffnungsfestival 100 jahre bauhaus in der Akademie der Künste Berlin. Er arbeitet mit Jazzmusikern, wie den Pianisten Michael Wollny (Goldbergtangenten), zusammen und forscht zusammen mit Tänzern, wie Susanne Martin, an der Schnittstelle zwischen Vokal- und Körperkunst
(Ties & Bonds). Im Februar 2019 erhielt er für die erfolgreiche Verteidigung seiner Arbeit „Monsters I Love: On Multivocal Arts“ an der Universität der Künste in Stockholm den Doktortitel PhD in the Fine Arts in Performative and Mediated Practices.

Tomomi Adachi ist Performer und Komponist, der eigene Werke und Improvisationen, aber auch experimentelle Komponisten wie John Cage, Cornelius Cardew und Christian Wolff zur Aufführung bringt. Für seine Performances benutzt Adachi häufig selbst entworfene elektronische Instrumente wie etwa das „Infrared Sensor Shirt“, das ihm erlaubt, musikalische Ereignisse durch Körperbewegungen fernzusteuern. Ein wichtiger Teil seiner musikalisch-künstlerischen Praxis ist der experimentelle Umgang mit seiner Stimme, die er oft mit den Möglichkeiten der Elektronik vereint. Seine Werke wurden unter anderem bei Festivals wie Maerzmusik oder beim Poesiefestival Berlin, in der Tate Modern, im Hamburger Bahnhof oder im Centre Pompidou präsentiert. Im Jahr 2012 war er im Rahmen des Künstlerprogramms DAAD zu Gast in Berlin.

Fr  | 28.  Juni 2019 | 20 Uhr  | Lettrétage

"Miyagi-Haiku" von Sandeep Bhagwati

Vernissage-Konzert von Martin Losert zur Ausstellung "Fu-Ryu"

Haiku als Elegie. Die Tradition der japanischen Lyrik ist auf das Waka zurückzuführen, das sich bereits im 8. Jahrhundert am kaiserlichen Hof etablierte. Das Gesamtwerk des Waka wird thematisch in Liebesgedichte, Elegien und Alltägliches gegliedert. Die elegische Dichtung wurde
später auch ein Teil des Haiku, wobei Trauer und Mitgefühl immer wieder zum Ausdruck gebracht werden. Dies war auch ein Ansatzpunkt von Sandeep Bhagwati für seine Komposition Miyagi Haiku. Am 11. März 2011 gab es ein schweres Erdbeben im Meer vor der Ostküste Japans. Dadurch wurde ein Tsunami ausgelöst, überflutete die Tōhoku-Region und zerstörte unzählige Leben. Die Monsterwelle zerstörte auch das Kernkraftwerk Fukushima und verursachte eine große Nuklearkatastrophe und radioaktive Kontamination. Nicht nur Japan, sondern die ganze Welt war tief betroffen. Dies veranlasste Sandeep Bhagwati dreizehn Haiku-Kompositionen als musikalische Elegien zu komponieren, in Erinnerung an die Opfer in Miyagi und Umgebung, wo das Epizentrum des Erdbebens gelegen hatte. Zur Gemäldeausstellung von Héctor Navarrete spielt der Saxophonist Martin Losert solistisch diese Komposition, die mithilfe der Improvisation dem Moment angepasst wird.

Eintritt frei

Über Personen

Héctor Navarrete wurde 1954 in Córdoba, Argentinien, geboren. Er studierte in der Hochschule für Schöne Künste in Córdoba, Argentinien. Er veröffentlichte Zeichnungen und Illustrationen in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen der Welt. Seine Arbeiten wurden bereits in Rom, Berlin oder Barcelona ausgestellt. Im Jahr 1994 erschien seine Grafiknovelle „Blue Tango“ beim Rotbuch-Verlag. Er lebt seit 1984 in Berlin.

 

Martin Losert studierte Instrumentalpädagogik, Schulmusik und Diplommusik (Konzert) mit Hauptfach Saxofon an der Hochschule der Künste Berlin und dem Conservatoire de Bordeaux Jacques Thibaud sowie Politikwissenschaften an der Technischen Universität Berlin und Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er promovierte 2010 über die Tonika-DoMethode in Musikpädagogik, war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin und unterrichtete an verschiedenen Musikschulen und als freischaffender Instrumentalpädagoge in Berlin. Seit 2012 ist er Professor für Instrumental- und Gesangspädagogik an der Universität Mozarteum Salzburg. Er veröffentlichte u.a. zu den Themen wie relative Solmisation, musikdidaktische Konzeptionen, Glück und Instrumentalunterricht, Interpretation, Kompositionspädagogik, Neue Musik im Instrumentalunterricht sowie zur ästhetischen Bildung. Sein künstlerischer Schwerpunkt liegt im Bereich der Neuen Musik und Improvisation. Er ist Mitbegründer des ensemble mosaik Berlin und spielt auf Konzerten in Europa, Asien und Südamerika. Er war mit großen deutschen Orchestern (u.a. mit den Berliner Philharmonikern und dem Deutschen Symphonieorchester) aktiv und wirkte bei zahlreichen CD- und Radioaufnahmen mit.

Sa  | 27.  Juli 2019 | 20 Uhr  | Lettrétage

Bewegungen in Haiku

Finissage-Performance von Yuko Kaseki zur Ausstellung "Fu-Ryu"

風の音、光と陰、雨雲の匂い、自分の影とともに踊る。
墨の滲み、言葉の破片を拾い上げ、点と線を旅する。
時間は無限、足音もせず立ち去る。
何が残されるのか。
何が残るのか。

可世木祐子

Windhauch... Licht und Schatten... Petrichor... tanzend mit meinem Schatten.

Tusche versinkt im Papier... sammelt Fragmente der Worte ein... Reise nach Punkten und Linien.

Zeit ist endlos... verschwindet spurlos.

Was hinterlässt sie ... Was bleibt noch da... 

Yuko Kaseki

Eintritt frei

Über Personen

Héctor Navarrete wurde 1954 in Córdoba, Argentinien, geboren. Er studierte in der Hochschule für Schöne Künste in Córdoba, Argentinien. Er veröffentlichte Zeichnungen und Illustrationen in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen der Welt. Seine Arbeiten wurden bereits in Rom, Berlin oder Barcelona ausgestellt. Im Jahr 1994 erschien seine Grafiknovelle „Blue Tango“ beim Rotbuch-Verlag. Er lebt seit 1984 in Berlin.

 

Yuko Kaseki Yuko Kaseki ist Direktorin, Choreografin, Tänzerin, Performerin und Tanzlehrerin in Berlin. Ihre Werke integrieren japanischen Butoh Tanz, Zeitgenössischen Tanz, Improvisation, Bildende Kunst, Texte und Klang.
1995 gründete sie die Kompanie cokaseki und realisierte seitdem zahlreiche Produktionen in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl Tänzerlinnen (Christine Bonansea, Sherwood Chen, Shinichi Iova Koga, Minako Seki, u.a. ), Bildender KünstlerInnen (Nikhil Chopra, Morvarid K., Chiharu Shiota, Arata Mori, u.a.), MusikerInnen (Kazuhisa Uchihashi, Antonis Anissegos, Emilio Gordoa, Aki Takase, Axel Dörner, Andrea Neumann, u.a). Zudem war sie zehn Jahre lang Mitglied in der Tanzkompanie Dance Butter Tokio, Verwandlungsamt von Anzu Furukawa, unter der sie auch an der HfbK Braunschweig studierte.

So | 08.  September 2019 | 20 Uhr  | Exploratorium Berlin (Saal 1)

Shunkan

Abschluss-Konzert vom Ensemble Volans

Shunkan ist eine durchgehende Komposition die aus mehreren strukturierten Improvisationen besteht. Live Videoaufnahmen sowie Elemente elektronischer Musik verhelfen dazu, ein ganzheitliches Erlebnis für das Publikum zu gestalten. Ziel ist es Momente einzufangen in denen Ideen, Gefühle und Empfindungen frei fließen. Und an der Stelle entsteht auch die Verbindung zur japanischen Gesichtsform des Haiku, die an sich auch einen Moment, ein Erlebnis in Worte zu fangen vermöget. Weitere Elemente des Haikus, so wie die Silbenzahlen 5-7-5 oder die Brevität der Gedichtform, werden auch während der Performance als Anleitungen für die Improvisation.

Eintritt frei

Über Ensemble

Fanis Gioles, Perkussion

Michael Heupel, Cello

Nefeli Galani, Bratsche

Carlos Andres Rico, live electronics 

Nana Xu, videoart 

Anna Syrianou, Bühnenbild

Das Ensemble Volans ist ein Ensemble das sich der Interpretation zeitgenössischer Musik widmet. Mit Basis die Stadt Hamburg, es besteht aus hochkarätigen jungen Musikern mit eine Leidenschaft für neue Musik. Das Repertoire des Ensembles variiert zwischen den Klassikern der zeitgenössischen Musik bis hin zu Erstaufführungen neuer Werke von jungen Komponisten und zeitgenössische Improvisationen. Das Ensemble Volans tritt oft in Hamburg und andere Städte in Deutschland und im Ausland auf.

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